Podemus

Aus der Geschichte des Zschonergrundes von Alwin Bergmann, 1902 

1378 Pademies, 1405 Podemuz, 1406 Podemos, 1408 Podemus, 1411 Pademus, 1423 Podomus, 1539 Bodenitz, 1573 Bodemitz, Ende des 16 Jahrhunderts Bodenitz oder Podemus

Podemus war ein marktgräfliches Lehen. Am 8.9.1405 belehnte Markgraf Wilhelm den Weihbischof Nikolaus mit dem Dorfe und Vorwerk zu Podemus, in der Pflege zu Dresden gelegen, das er von dem gestrengen Berhard von Sorsen gekauft hatte. Auch gab er ihm die Gunst und Gnade, dieses Vorwerk zu einem Jahreszins von 6 Schook Groschen Freiberger Münze vererben zu dürfen.

Der Weihbischof Nicolaus, ozur obirn Warthe gesessen (Oberwartha), vererbte es bereits am 1.4.1606 mit  Genehmigung des Markgrafen Wilhelm mit eckirn, holozern, wesen (Wiesen),bomdgarthe (Baumgarten) und mit der hoferethe an der weite und mit den renen (Rainen) an Nickel Pietzsch, seinem Bruder Krystan und allen ihren Erben. Die beiden Pietzsche sollten das Vorwerk in gleicher Weise besitzen, wie es der gestrenge Bernhard von Sorsen gehabt hat, nämlich gegen einen Jahreszins von 6 Schock Groschen Freiberger Münze oder 6 ungar. Goldulden. Würden sie säumig und den Zins nicht entrichten, so sollte der Bischof das Recht haben, zu pfanden. Wären aber die genannten Pietzsche oder ihre Erben gewillt, das forwerg zu podemos zu verkaufen, so könnten sie dies an einen oder zwei Bauern verkaufen.

Am 17.1.1408 belehnen die Markgrafen Friedrich und Wilhelm aufs Neue Bischof Nikolaus auf Lebenszeit mit dem Dorfe Podemus. Beim Ableben des Bischofs sollte jedoch Podemus wieder an die Markgrafen und ihre Erben fallen.

Noch ein drittes Mal wird der Bischof am 12.12.1411 vom Markgrafen Friedrich mit dem dorffe Pademusvon der pflege ozu Dresden auf Lebenszeit belehnt. Als nun der Bishcof gestorben war, fiel das erledigte Lehen an den Landesfürsten zurück. Dieser verlieh Podomuß an Heinrich von Lichtenhain, den Hofmeister seiner Gemahlin und an Fritz Stange, seinen Hofmeister. Als Heinrich von Lichtenhain verstorben war, verkauften seine Erben und Fritz Stange Podemus an die Meißner Domherren M.Hartung von Capelle und M. Stephan Moer für 237 Schook 3 Groschen guter echter Groschen Freiberger Münze. Landgraf Friedrich genehmigte am 5.10.1423 diesen Verkauf des Dorfes Podemus. Am 8.10.1423 bekennt hierauf Werner von Lichtenhain, alle die Rechte, die er und seine Brüder im Dorfe gehabt haben, an die genannten Domherren verkauft zu haben und sichert diesen unter Stellung zweier Bürgen, der gestrenge Rudolph von Meldingen und Otto von Wissinbach, welche erforderlichenfalls zum Einlager in Meißen sich verpflichten, dem Eintritt der Majoennität derselben zu.

Bald darauf, am 21.12.1423 bekennen Busse Viezthumm, Landvogt zu Meißen und Nikolaus Tyrmann , Stadtschreiber zu Dresden und Brückenmeister derselbst, dass der Domherr Mag. Stephanus Moyr für sich und Hartung von Cappel 130 Schock guter Freiberger Münze wegen des Dorfes Podomuß gezahlt habe und da sie 107 Schock schon früher erlegt hätten, so seien demnach ihre Auftraggeber Fritz Stange und Werner Lichtenhain und dessen Brüder vollständig befriedigt.

Nach dem Tode des Domherren Stephan Moer treffen am 18.10.1432 der Bischof Johann und die Domherren Waltherus de Kokeriez und Lampertus de Schusen als Testamentvollstrecker hinsichtlich der dem verstorbenen Domherren Moer im Dorfe Podemuß in districtu Dresdensis zustehenden Renten, Verfügung zum Vorteile der Domkirche zu Wurzen.

An Renten hatte Moer anteilig 1/2 vom Dorfe Podemus bezogen: 5 Scheffel Korn, 1 Scheffel Weizen, 6 Scheffel Hafer, 5 Schock 10 Groschen, 28 Hühner zu Michaelis, 30 Groschen zu Walpurgis und 3 Schock 57 Eier zu Ostern.

Von diesen Renten erhielt der Vater Andreas von Sagan zu Meißen 2 Schock Jahreszinsen. 1 Schock 9 Groschen wurde zur Ausesserung und Neuanschaffung von Chorhemden für die armen Chorschüler bestimmt. 1 Schock Groschen erhielten der Subcustos und der Glöckner zu gleichen Teilen für die Reinigung der Fenster in der Fastenzeit, 1 Schock Groschen sollte zu Lichtern bei den Büchern in den Frühgottesdiensten der Wurzener Kirche verwendet werden. Schließlich bekam 10 Groschen der Succentor der die Aufsicht über die Chorhemden im Chor zu Meißen führte, damit er dieselben jährlich ein- oder zweimal waschen lasse.

Die Kapelle Beatae Mariae Virginis nahe der größeren Türe der Domkirche sollte 5 Scheffel Korn, 1 Scheffel Weizen, 6 Scheffel Hafer und 30 Groschen erhalten. Ferner bekam der Subcustos der Meißner Kirche für seine Aufsicht über die Einnahme dieser Einkünfte indem halben Dorfe die oberen und die niederen Gerichte sowie die 28 Hühner und 3 Schock 57 Eier.

Nach Errichtung des Prokuratoramtes Meißen kam Podemus zu diesem. Dem Prokuratorverwalter zu Meißen wurde die Verwaltung des Dorfes übertragen. So blieb es bis 1836. Dann wurde es zum Amte Dresden geschlagen. In den Visitationsberichten des 16. Jahrhunderts wird Podmus unter den Namen Bodenitz und Bodemitz erwähnt.